Als der Provinziallandtag am 15. März tagte, zu dessen Vorsitzendem der Mindener Landrat von Oheimb fünf Tage zuvor gewählt worden war, lagen elf Standortvorschläge vor: Darunter die vier „Ruhrberge“ Wartenberg, Nackenberg, Hohensyburg und Schnee auf dem Ardey-Gebirge, allesamt zwischen Witten, Herdecke und Hagen. Dazu kamen die Wilhelmshöhe bei Unna, die größte Stadt Dortmund, der Schlossberg in Arnsberg, der Neuplatz in der Provinzhauptstadt Münster, der Schlossberg in Tecklenburg, die Iburg bei Bad Driburg und die Porta Westfalica bei Minden.
Die Route der möglichen Standorte auf einen Blick
In der Sitzung wurden 500.000 Mark für den Bau bewilligt. In der Standortfrage gewann letztlich Oheimbs Antrag für die Porta Westfalica. Er wurde mit 43 zu 36 Stimmen angenommen – und dies, obwohl die Mehrheit der Abgeordneten aus dem Regierungsbezirk Arnsberg stammten, der auch für die Ruhrberge verantwortlich war.
Mit einer Standortentscheidung für einen Ruhrberg wäre das Monument leichter in erreichbarer Nähe für einfache Leute und Arbeiter gewesen. „Mit der Errichtung des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. auf einem der Ruhrberge hätte das westfälische Bürgertum eine Gelegenheit wahrnehmen können, seinem Selbstbewußtsein und Stolz angesichts der wirtschaftlichen Leistungen der vergangenen Jahrzehnte gegenüber dem Kaiser Ausdruck zu verleihen.“ Die Aufstellung an der Porta Westfalica interpretiert der Historiker Roland Gießelmann dagegen als „devote Ovation“ des Bürgertums.