Werben für den Standort

Die Vorgeschichte

Nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. im Jahr 1888 gab es in ganz Preußen Bestrebungen, dem ersten Kaiser des Deutschen Reiches ein Denkmal zu setzen. Auch die Mindener bewarben sich als Standort. Um das Denkmal in ihre Region zu holen, sprachen sie in den Ratssitzungen im August 1888 bereits über Einzelheiten und Grundstückserwerb.

Zwischenzeitlich hatten aber auch andere Orte ihr Interesse als Denkmals-Standort bekundet und Befürworter eine Reihe von Denkschriften verfasst, die für den eigenen Ort plädierten. Der Vorstand des westfälischen Städtetages sprach sich jedoch für ein auf die Provinz Westfalen beschränktes Denkmalskomitee aus, das der Provinzialausschuss am 9. Oktober bildete.

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Als der Provinziallandtag am 15. März tagte, zu dessen Vorsitzendem der Mindener Landrat von Oheimb fünf Tage zuvor gewählt worden war, lagen elf Standortvorschläge vor: Darunter die vier „Ruhrberge“ Wartenberg, Nackenberg, Hohensyburg und Schnee auf dem Ardey-Gebirge, allesamt zwischen Witten, Herdecke und Hagen. Dazu kamen die Wilhelmshöhe bei Unna, die größte Stadt Dortmund, der Schlossberg in Arnsberg, der Neuplatz in der Provinzhauptstadt Münster, der Schlossberg in Tecklenburg, die Iburg bei Bad Driburg und die Porta Westfalica bei Minden.

Die Route der möglichen Standorte auf einen Blick

In der Sitzung wurden 500.000 Mark für den Bau bewilligt. In der Standortfrage gewann letztlich Oheimbs Antrag für die Porta Westfalica. Er wurde mit 43 zu 36 Stimmen angenommen – und dies, obwohl die Mehrheit der Abgeordneten aus dem Regierungsbezirk Arnsberg stammten, der auch für die Ruhrberge verantwortlich war.

Mit einer Standortentscheidung für einen Ruhrberg wäre das Monument leichter in erreichbarer Nähe für einfache Leute und Arbeiter gewesen. „Mit der Errichtung des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. auf einem der Ruhrberge hätte das westfälische Bürgertum eine Gelegenheit wahrnehmen können, seinem Selbstbewußtsein und Stolz angesichts der wirtschaftlichen Leistungen der vergangenen Jahrzehnte gegenüber dem Kaiser Ausdruck zu verleihen.“ Die Aufstellung an der Porta Westfalica interpretiert der Historiker Roland Gießelmann dagegen als „devote Ovation“ des Bürgertums.

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