Porta-Sandstein

Das Material

Der Bau des Denkmals Ende des 19. Jahrhunderts fand in einer Phase des Umbruchs statt. Im Mittelalter war die Frage nach der Auswahl geeigneter Baustoffe noch einfach – verarbeitet wurde, was sich mit vertretbarem Aufwand zur Baustelle schaffen ließ. Beim Bau des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Porta hätte man sich aufgrund der deutlich verbesserten Infrastruktur durchaus auch für eine andere als die örtliche Steinsorte entscheiden können; alle wichtigen Abbaugebiete waren bereits mit der Eisenbahn erschlossen.

Aber das Denkmal war eben nicht nur ein Denkmal für einen Kaiser, es sollte zugleich auch ein Denkmal für die Kaisertreue der preußischen Provinz Westfalen sein. Schon aus symbolischen Gründen kam die Verwendung fremder Steine daher nicht in Frage. Zudem traf es sich gut, dass in unmittelbarer Nähe des Denkmals geeignete Steinbrüche für die Gewinnung eines brauchbaren Materials zur Verfügung standen. Der Porta-

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Sandstein hatte zugleich noch den Vorzug, ein markantes Erscheinungsbild zu haben und damit in besonderer Weise für die Region zu stehen.

Was Geologen als „Porta-Sandstein“ bezeichnen, kommt keineswegs nur an der Porta vor. Es handelt sich um eine Gesteinsschicht innerhalb des vor rund 80 Millionen Jahren aufgefalteten Wiehen- und Wesergebirges. Die bis zu 20 Meter starke Sandsteinschicht entstand bereits vor rund 163 Millionen Jahren im sogenannten „Callvoium“, einer Zeitstufe des zum Erdmittelalter gerechneten Jura.

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