Monumentale Erinnerungskultur

Die Gestaltung der Statue

Architekt Schmitz hatte einen sitzenden Kaiser in der Art des Lincoln Memorials in Washington favorisiert. Wilhelm II. wünschte kein Reiterstandbild. So entwarf der aus Herzebrock im damaligen Kreis Wiedenbrück stammende Bildhauer Caspar Zumbusch (1830-1915) eine stehende Monumentalfigur.

Lithographie: gemeinfrei

Den ersten Entwurf einer barhäuptigen Kaiserfigur in Reitstiefeln, Panzer und übergeworfenem Hermelinmantel lehnte der Enkel, der bei der Gestaltung von Hohenzollern-Monumenten ein Mitspracherecht hatte, im Februar 1893 ab, weil er eine „einfachere, historisch getreue Gestalt in Militärmantel und Helm“ wollte, wie Gießelmann berichtet.

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Anderthalb Monate später legte Zumbusch einen zweiten Entwurf vor: Ein lorbeerbekränzter Wilhelm I. in Garde-du-Corps-Uniform, kurzem Waffenrock und adlergeschmücktem Hermelin-Krönungsmantel hebt, mit der Linken auf einen Pallasch gestützt, die rechte Hand segnend zum Gruß.

Lithographie: Kommunalarchiv Minden

Ab September 1895 wurden die Teile der sieben Meter hohen Figur in der K. K. Kunst-Erzgießerei Arthur Krupp in Wien gegossen. Die Montierung erfolgte ab Juli 1896. Ende September traf es in Minden ein und wurde am 28. und 29. zur Denkmalsterrasse nach Barkhausen weiterbefördert, wo es in den ersten Oktobertagen unter dem Baldachin aufgestellt wurde. Die Einweihung konnte beginnen!

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