Der schönste Blick auf den Kaiser

Start

Wanderparkplatz am Fernsehturm, Jacobsberg 1, 32457 Porta Westfalica

Starthöhe

227 Meter über Normalhöhennull (NHN)

Höchster Punkt auf dem Rundweg

Am Kiosk: 232 Meter über NHN

Distanz

Vom Fernsehturm zur Porta Kanzel: rund 800 Meter. Gesamtdistanz des Rundweges: 3,5 Kilometer

Dauer

Vom Fernsehturm zur Porta Kanzel: 15 Minuten. Rundweg gesamt: 1 Stunde

Schwierigkeit

Leicht. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert. Insgesamt sind aber nur geringe Steigungen zu bewältigen.

Start punkt der Wanderung ist der Parkplatz am Fernsehturm. Von der Besucherplattform ist ein Rundumblick auf die Umgebung möglich. MT-Foto: Alex Lehn

Der Rundwanderweg A4 führt zunächst über den Kamm des Jakobsberges zur Porta Kanzel. Start ist am Fernsehturm, der derzeit samstag von 12 bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 18 geöffnet ist. Für den Eintritt werden pro Person ein Euro fällig, Kinder bis 14 Jahr zahlen 50 Cent. Dafür betreiben und renovieren die Ehrenamtlichen des Bismarckbundes eine Toilette, den Kiosk und die Außenanlagen. Die Öffnungszeiten des Kiosk decken sich mit denen der Aussichtsplattform. Von der Plattform in 23 Meter Höhe haben Wanderer den wohl weitesten Blick über das Weserbergland und die norddeutsche Tiefebene in ganz Porta. Ein Besuch des Bismarck-Gedenkraums, der am Fuße des Turms liegt, ist ebenfalls empfehlenswert.

Am Wegesrand sind immer wieder betonierte Flächen zu sehen. Es sind ehemalige Luftschächte der riesigen Untergrund-Verlagerung aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges: Ehemalige Erzstollen und Steingruben wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen von KZ-Häftlingen erweitert und ausgebaut, um hier Rüstungsgüter zu produzieren.

Der Sockel für das geplante Schlageter-Denkmal wurde nach dem 2. Weltkrieg zur Aussichtsplattform umgestaltet. Foto: Alfred Loschen

Nach etwa zwei Drittel des Weges zur Porta Kanzel sind die Überreste eines unvollendeten Denkmals zu sehen. Der große Steinsockel kann über eine Stahltreppe erklommen werden – eine weite Aussicht hat man hier heute leider nicht mehr, die umstehenden Bäume sind zu hoch.Das Denkmal sollte in den Jahren 1933 bis 34 zu Ehren Albert Leo Schlageters errichtet werden. Schlageter galt in den ersten Jahren des Dritten Reichs als Märtyrer der nationalsozialistischen Sache. Er war als Nationalsozialist 1923 wegen Spionage und Sabotage während der Ruhrbesetzung von einem französischen Militärgericht verurteilt und hingerichtet worden. Der Denkmalsentwurf sah ein großes stählernes Kreuz vor, dass als christliches Symbol jedoch nicht zum NS-Weltbild passte. Es steht heute auf dem Mindener Nordfriedhof an der Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Am Denkmal sind Einschusslöcher zu sehen, die von allierten Luftangriffen aus dem Zweiten Weltkrieg stammen.

Der Blick von der Porta Kanzel ist nur für Wanderer zu genießen. Von Jochenbergmann, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3408165

Etwa 150 Meter vom Schlageter-Denkmal entfernt führt der Weg zur Porta Kanzel, die sich oberhalb einer steil nach Südwesten abfallenden Felsklippe befindet. Der Ausblick auf die Porta, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal und die Weser sind entsprechend einzigartig. Bänke laden zum Verweilen ein. Der Rückweg über den Nordhangweg (links vom Weg, der hierhergeführt hat) führt dann durch den Wald zunächst am Fernsehturm vorbei, bis der Weg den Kammweg in Richtung Wanderparkplatz kreuzt.